Einer der Arbeitsschwerpunkte des IFAEMM ist die Evaluation der anthroposophisch orientierten Medizin. Es handelt sich um ein Therapiesystem, das vor einhundert Jahren in Mitteleuropa begründet wurde und heute ergänzend (komplementär) zur konventionellen Medizin realisiert wird. Gemeinsam ergeben die konventionelle und die anthroposophische Medizin eine Form der Integrativen Medizin.
Konkrete Evaluationsbeiträge des IFAEMM:
Die wichtigen Themen bei der Evaluation der Anthroposophischen Medizin sind:
Aus dem IFAEMM ging eine Anzahl eigener Beiträge zu diesen Themen hervor, so dass hieran die „Evaluation der anthroposophischen Medizin“ exemplarisch behandelt werden kann. Wo erforderlich, wird darüber hinaus auf anderweitige Beiträge verwiesen.
Die Antwort auf diese Frage ist positiv. Die Wissenschaftsorientierung zeigt sich anhand einer großen Vielzahl von Forschungsprojekten (siehe --> Wissenschaftliche Publikationen zur Anthroposophischen Medizin). Verschiedene dieser Projekte werden weiter unten auf dieser Webseite beschrieben. Die Wissenschaftsorientierung zeigt sich auch anhand der Strategie zu künftiger AM-Forschung. Diese Strategie wurde aus dem IFAEMM initiiert und von 48 Wissenschaftlern entwickelt und verabschiedet (1):
Die Kriterien wissenschaftlicher Praxis werden in der Wissenschaftstheorie definiert (Philosophy of Science). Von 11 relevanten Kriterien (community, domain, problems, goals, axiomatic basis, conceptual basis, quality of concepts, methodology, deontic basis, research products, tradition) sind alle 11 in der AM erfüllt (1).
Eines der 11 Kriterien ist besonders zu beachten, nämlich das der conceptual basis. In der Anthroposophischen Medizin anerkennt man, zu Recht, die Existenz von spezifisch gestaltbildenden Kräften (morphogenetic forces). Sie sind in der Natur zusätzlich zu den physikalischen Grundkräften wirksam. Die Anerkennung der Existenz und Wirksamkeit dieser Kräfte und die Konsequenzen hiervon markieren den grundsätzlichen Unterschied zwischen konventioneller und anthroposophischer Medizin, wie unten noch näher dargestellt wird.
Die gleichzeitige Existenz von konventioneller und komplementärer (z. B. anthroposophischer) Medizin ist Ausdruck des wissenschaftlichen Prinzips des Paradigmenpluralismus: Schon in der Mathematik gibt es unterschiedliche axiomatische Ansätze (1). Sodann gibt es in den Naturwissenschaften pluralistische Erklärungsperspektiven (2) mit konkurrierenden (3) und komplementären (4) Modellen auf verschiedenen Ebenen (5) sowie einen Pluralismus der Evidenzarten (6). Insgesamt gesehen gibt es eine Pluralität von wissenschaftlichen Denkstilen, Denkkollektiven und Paradigmen (7-9).
Analog zu diesem wissenschaftlichen Pluralismus gibt es den medizinischen Pluralismus der verschiedenen Therapierichtungen mit ihren partiell unterschiedlichen Auffassungen von Mensch und Natur. Hierdurch ist allerdings die generelle Wissenschaftsverpflichtung der Therapierichtungen nicht aufgehoben (1).
Zum Fortschritt und zum Gedeihen der gesamten Medizin erfordert der medizinische Pluralismus einen Dialog der Therapierichtungen (1).
Der grundsätzliche Unterschied gegenüber der konventionellen Medizin betrifft wie gesagt das Verständnis lebender Organismen und deren Erklärbarkeit. In der Anthroposophischen Medizin wird anerkannt, dass in Organismen zusätzlich zu den physikalischen Grundkräften noch spezifische Gestaltbildungskräfte (morphogenetic forces) existieren und wirksam sind (1, 2). Siehe auch: 6 Basisforschung.
Aus diesem Verständnis von Natur und Mensch ergeben sich Konsequenzen für das AM-Verständnis von Krankheit, Diagnose und Therapie sowie auch für die Gesamtmethodik der Therapieevaluation.
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